BioschmierstoffeFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Hydrauliköle

In Deutschland werden jährlich ca. 160.000 Tonnen Hydrauliköle verbraucht. Rund 15.000 Tonnen davon sind biogenen Ursprungs. Nach Rohstoffbasis werden natürliche Ester (HETG - Hydraulic Oil Environmental Triglycerid) und synthetische Ester (HEES - Hydraulic Oil Environmental Ester Synthetic) unterschieden.

Bei HETG handelt es sich um native Pflanzenöle, denen für die Nutzung als Hydrauliköl lediglich Additive zugesetzt werden. Manchmal wird diese Untergruppe auch als "Natürliche Ester" bezeichnet. Dementsprechend sind HETG für normale Belastungen geeignet und leisten bei Tanktemperaturen zwischen -10° C und + 70° C hervorragende Arbeit. Dies trifft zum Beispiel für Landmaschinen wie Mähdrescher und Anbaugeräte oder kommunale Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen zu.

Bei HEES handelt es sich dagegen um synthetische Ester, die durch eine chemische Modifiktion aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Damit ist diese Untergruppe für eine höhere Beanspruchung mit Temperaturen unter -20° C und über +70° C empfehlenswert. Typische Einsatzbereiche sind hier Forstmaschinen, Bagger, Raupendozer oder Bohrgeräte.

Die Hersteller von Hydraulikölen bieten heute HETG- und HEES-Produkte an, die durchgängig alterungs- und oxidationsbeständig sind, ein gutes Viskositäts-Temperatur-Verhalten aufweisen und in der Regel mit allen üblicherweise in Hydraulikanlagen vorkommenden Werkstoffen verträglich sind: das gilt auch für Lacke und Dichtungen. Die Bio-Öle erfüllen nicht nur die technischen Mindestanforderungen der Norm DIN ISO 15380, sondern übertreffen sie in vielen Bereichen deutlich. Dabei handelt es sich um anwendungstechnische Kriterien wie Viskosität, Alterungsbeständigkeit, Flammpunkt, Schaumverhalten und andere.

Zusammen mit den Produktspezifikationen der Hersteller bietet die ISO-Norm dem Anwender von Biohydraulikölen die Gewähr, qualitativ hochwertige Produkte einzusetzen, die den Anforderungen im täglichen Betrieb voll gerecht werden.